… ist langweilig und nur was für Anfänger??? Weit gefehlt!! Die Bereiter-Lehrlinge der Wiener Hofreitschule werden beispielsweise JAHRE lang ausschließlich an der Longe geschult, bevor sie „frei“ reiten dürfen! Die Arbeit an der Longe ermöglicht dem Reiter, sich ausschließlich auf seinen Sitz zu konzentrieren, da alle anderen Aufgaben - Tempo bestimmen & erhalten, Richtung einhalten etc. – vom Longenführer erfüllt werden.Wobei man heutzutage die Longe in der Anfängerschulung auch durchaus kritisch sehen kann, da dort doch - insbesondere für Erwachsene - enorme Fliehkräfte die Balance erschweren und die Angst vor einem Sturz fördern und somit den Reiter nicht entspannt sitzen lassen. Für routinierte und fortgeschrittene Reiter ist sie jedoch ein immens hilfreiches Tool.
Ein für die Sitzschulung geeignetes Pferd muss über weiche Gänge und ein gelassenes Temperament verfügen, außerdem absolut gehorsam sein und es gelernt haben, seinen Rücken immer aufgewölbt zu lassen, auch, wenn der Reiter manchmal seltsame Dinge auf seinem Rücken vollführt.
Nur dann kann der Reiter sich auch mental „loslassen“ und so zu einem ausbalancierten, losgelassenen, weich in die Bewegungen eingehenden, geschmeidigen Sitz kommen. Nur aus diesem ist es dem Reiter möglich, differenziert Hilfen zu geben! Wenn er die Erfahrung gemacht hat, dass er balanciert sitzen kann und auch ohne Zügel Kontrolle über das Pferd hat, sitzt er erfahrungsgemäß auch im freien Reiten viel gelassener und somit auch geschmeidiger auf dem Pferd.
Wer sich verkrampft, blockiert sein Pferd im Rücken und auch mental und löst Verkrampfungen auch beim Pferd aus. Ein verkrampftes Pferd wiederum verängstigt den unsicheren Reiter, der sich nun noch mehr verkrampft usw. Ein wahrer Teufelskreis!
Gerade ein erfahrener Reiter lernt an der Longe, seinen Sitz immer weiter zu verbessern und somit zu besserem Reiten mit immer feineren Hilfen zu kommen!
Sitzschulung bedeutet aber nicht zwangsläufig Longe – es werden Übungen am Boden gemacht, die aufs Pferd übertragen werden können oder aber helfen, es auf dem Pferd einfacher zu machen. Hilfsmittel wie z.B. Balance-Kegel, Balance-Pad, BaliMo® – ein speziell konstruierter Hocker mit beweglicher Sitzfläche – oder eine FlexiBar® können helfen, besser auf dem Pferd zu sitzen! Wie das??? Nun – probieren Sie es aus! 
Auch freies Reiten ohne Zügel oder mit Halsring auf einem speziell dafür geschulten, braven Pferd in einer ausbruchsicheren Reitbahn/-halle mit unterschiedlichen Bügellängen und bestimmten Übungen helfen bei der Balancefindung!
Für die Springausbildung oder das Geländereiten können einige Einheiten im Springen ohne Sattel oder mit Halsring über niedrige Hindernisse – selbstverständlich nur auf entsprechend sorgfältig geschulten Pferden! – mehr Sicherheit und einen ausbalancierteren Sitz für den routinierten Reiter bringen!
Die theoretischen Einheiten vertiefen das Verständnis für bestimmte Übungen und natürlich Reflexe!
Sitzschulungen können entweder einzeln gebucht werden – die Regeleinheit liegt bei Kindern bei max. 20 min, bei Erwachsenen max. 30 min. Länger ist es nicht möglich, sich bei einer so intensiven Arbeit zu konzentrieren – oder aber en bloc, z.B. als Wochenendseminar mit mind. 4, max. 6 Teilnehmern in Ihrem Stall!